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Archive for März 2015

Provence

Nachdem das uns das Losglück von der Mittelmeerinsel Mallorca zurück aufs europäische Festland in die Provence befördert hat, galt es passende Rezepte zu finden. Leider findet man viele Rezepte, die nur vorgeben, irgendetwas mit der Provence zu tun zu haben. Nach Art der Provence (provencale) bedeutet häüfig einfach nur mit Tomatensauce und mit Kräutern. Das ist dann auch das andere Problem bei der Suche nach Rezepten aus der Provence: die Kräuter aus der Provence. Diese lassen sich so gut wie mit allen Fleischgerichten kombinieren und zu nahezu allen Gemüsen hinzufügen. Leider haben auch diese Gerichte wenig bis nichts mit der Provence zu tun.

Fündig sind wir dieses Mal bei Wikipedia geworden. Nicht dass dort Rezepte wären. Aber doch zumindest Hinweise auf typische Gerichte. Die passenden Rezepte haben wir uns dann aus verschiedenen Quellen zusammengesucht und – wie immer – an unseren Geschmack angepasst.

Das Treffen selbst stand unter keinem Guten Stern. Einer unserer Howicookers musste aus beruflichen Gründen passen, einen anderen hatte die aktuelle Krankheitswelle getroffen und der Dritte konnte sich wegen einer Krankheit auch gerade nur so eben zum Kochen schleppen. Gekocht haben wir dann zu zweit trotzdem! Und das war gut so, denn es waren wirklich leckere Sachen, die wir uns da gekocht haben. Die Provence war ein echtes Highlight.

Beilage: Socca (Socca de Nice)

Die Socca, Socca de Nice, findet sich unter verschiedenen Namen im gesamten Mittelmeerraum. Sie wird aus einem flüssigen Teig aus Kichererbsenmehl, Olivenöl und Wasser hergestellt. Das Backen erfolgt auf dem Backblech oder in einer Pfanne. In der Region wird sie im Holzofen oder über offenem Holzfeuer zubereitet. Aber wer hat das in Deutschland im Winter schon zur Verfügung.

Das Rezept für Socca und ihre Zutaten ist typisch für ein Essen, das seinen Ursprung bei den weniger wohlhabenden Menschen hat: es hat wenige einfache und billige Zutaten, lässt sich schnell zubereiten und ist trotzdem lecker und sättigend.

Dieses Rezept ist eine echte Mischung aus verschiedenen Quellen. Wir haben uns entschieden, die Socca als Beilage für zwei Gerichte zu verwenden, weswegen sie hier einzeln aufgeführt ist.

Das Kichererbsenmehl gibt es übrigens in jedem gut sortierten Bioladen. Es findet Verwendung in der vegetarischen und veganen Küche.

Zutaten

400 g Kichererbsenmehl
4 EL gutes Olivenöl (Extra Vergine)
1 l Wasser
etwas Salz und Pfeffer

Zubereitung

  1. Das Kichererbsenmehl in eine Schüssel geben, und eine Mulde in das Mehl drücken
  2. Das Wasser langsam in die Mulde hinein gießen und sorgfältig rühren
  3. Es dürfen sich keine Klumpen im Soccateig bilden
  4. Den Soccateig salzen und mindestens eine halbe Stunde, besser über Nacht, ruhen lassen
  5. Danach den Schaum abschöpfen, der sich an der Oberfläche des Teigs gebildet hat
  6. Den Backofen auf 210° vorheizen
  7. Die Fettpfanne des Backofens mit etwas Öl ausstreichen oder mit Backpapier auslegen
  8. Den Teig noch einmal gut rühren bis er homogen ist
  9. Den Kichererbsenteig in die Fettpfanne gießen und mit dem übrigen Öl beträufeln
  10. Den Teig bei Umluft und 210 Grad ca. 15-20 Min. backen, bis der Teig fest ist. Er sollte dann bernsteinfarben sein. Ein paar dunklere Flecken sind okay
  11. Mit grobem Salz und Pfeffer bestreuen

 1. Gang: Ratatouille

Die Ratatouille ist wirklich typisch provencalisch. Es ist schnell zubereitet und schmeckt mit der Socca absolut köstlich.

Zutaten

200 g Zucchini
200 g Auberginen
3 Tomaten
1 Paprika
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
frischer Thymian
frischer Rosmarin
Salz
Pfeffer
3 EL Olivenöl

Zubereitung

  1. Das ganze Gemüse klein schneiden (Würfel mit etwa 1 cm Kantenlänge) und das Olivenöl in einer Pfanne auf höchster Stufe erhitzen
  2. Wenn die Pfanne heiss ist, die Zwiebel, die Zucchini und die Auberginen als hineingeben und leicht anbraten lassen
  3. nach 3 Minuten den Herd auf mittlere Flamme reduzieren
  4. Dann alle anderen Gemüse und Kräuter in die Pfanne geben
  5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken
  6. Fertig!
  7. Zusammen mit einem Teil der Socca servieren

 2. Gang: Daube provencale

Eigentlich sprengt dieses Gericht den zeitlichen Aufwand von den Howicookers. Es ist nicht aufwändig, aber durch die Marinade und das lange Kochen muss man einfach lange warten. Das Gericht klang aber schon beim Lesen so lecker, dass wir nicht widerstehen konnten. Und das war gut so! So was von lecker!

Bei der Daube provencale handelt es sich um eine Art Gulasch mit einer kräftigen Sauce aus Rotwein, Oliven und Möhren, die man mindestens 4 Stunden köcheln lässt. Man kann es mit Rind, Kalb oder sogar Pute vorbereiten.

Mangels eines eines normalen schweren Gusstopfes haben wir ein gusseisernes Wok verwendet. Ging auch sehr gut.

Das Rezept haben wir bei Aurélie Bastians toller Kochseite gefunden und für uns angepasst.

Zutaten

500 g Rinderbraten (von der Schulter, „falsches Filet“)
150 g Speck
0,75 l Rotwein
300 g Möhren
250 g schwarze Oliven
3 EL Tomatenmark
2 Zwiebeln
2 Zehen Knoblauch
2 Würfel Fleischbrühe
3 EL Mehl
2 Nelken
2 Lorbeerblätter
frischer Thymian
frischer Rosmarin
3 EL Olivenöl

Zubereiten

  1. Eine Möhre der Länge nach vierteln und in kleine Scheiben schneiden
  2. Den Knoblauch auch in sehr dünne Scheibchen schneiden
  3. Die Oliven entsteinen und halbieren
  4. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden
  5. Das Fleisch eine Nacht lang im Rotwein mit Oliven, Knoblauch, Nelken und der Möhre marinieren lassen
  6. Den Speck in dünne Streifen schneiden
  7. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden
  8. Mit den restlichen Möhren wie mit der ersten Möhre verfahren
  9. Das Fleisch aus der Marinade herausnehmen und in einer Casserole mit dem Öl anbraten
  10. Danach den geschnittenen Speck dazu geben
  11. Dann das Mehl eingeben und gut rühren
  12. Jetzt mit der restlichen Marinade ablöschen
  13. In den Topf die Zwiebel, die Möhren, die Kräuter und die Bouillonwürfel geben
  14. Zum Abschluss das Tomatenmark in den Topf geben
  15. Gut durchmengen, dann zudecken und für 4 Stunden bei kleinerer Hitze vor sich hin köcheln lassen: die Daube muss kochen aber nicht darf auch nicht anbrennen. Ab und zu umrühren.
  16. Nach dieser Zeit wird das Fleisch langsam gar und zart wie Butter
  17. Zusammen mit einem Teil der Socca servieren

 3. Gang: Karamelisierter Apfelkuchen (Tarte tatin)

Eigentlich ist man an dieser Stelle schon völlig abgefüllt. Aber beim Lesen dieses Rezepts ist uns im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

Die Tarte tatin ist ein traditioneller französischer Apfelkuchen mit Karamellsoße. Typisch für dieses leckere Dessert ist, dass der Kuchen „kopfüber“ gebacken wird.

Gefunden haben wir das Rezept bei http://www.provence.de und kombiniert mit dem Pâte brisée von Aurélie Bastians „Französisch Kochen

Zutaten

Für den Teig, der “Pâte brisée“:

300 g Mehl
150 g Butter
1 Pck. Vanillezucker
50 g Zucker
1 Prise Salz
100 ml Wasser

Für den Belag:

4 säuerliche Äpfel
30 g Butter
100 g Zucker

Zubereitung

  1. Zuerst Mehl und Butter leicht kneten um Krümel zu bekommen. Aber nicht zu lange kneten! Der Teig darf nicht zusammenhalten!
  2. Dann 50 g Zucker mit dem Vanillezucker untermischen und das Wasser hinzufügen. Bitte aufpassen: Die Menge Wasser für den Teig ist eine ungefähre Angabe. Kann mehr oder weniger sein. Also das Wasser vorsichtig hinzufügen!
  3. Das Ganze zu einem Teig verkneten
  4. Den Backofen auf 160° C vorheizen
  5. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in Scheiben schneiden
  6. Streichen Sie die Form mit der Butter aus und streuen Sie bei milder Hitze 100 g Zucker darüber bis dieser karamellisiert. Achtung: Vor dem nächsten Schritt wirklich kontrollieren, dass der Zucker leicht bräunlich karamellisiert ist. Wir waren etwas zu flott bei der Sache!
  7. Die Apfelscheiben dicht auf den flüssigen Karamell legen bis die Form gut gefüllt ist
  8. Leicht nachzuckern
  9. Den Mürbeteig dünn auf die Äpfel legen
  10. Dabei den Rand des Teiges leicht nach unten ziehen, so dass er die Apfelscheiben umgibt und diese nicht den Rand der Form berühren
  11. In die Mitte des Teigs ein kleines Loch stechen
  12. Den Kuchen im Backofen bei 160 Grad ca. 40 Minuten backen
  13. Nach dem Backen die Tarte so auf einen Teller stürzen, dass die Karamellschicht die Apfelscheiben überzieht

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Wir ziehen weiter…

… und bleiben am Mittelmeer.

Bevor es wieder in Vergessenheit gerät, kommt vor den Rezepten des aktuellen Themas “Provence“ schon einmal das Thema des nächsten Kochens:

Malta

Einen Termin müssen wir noch abstimmen!

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