Für das erste Sommerkochen in diesem Jahr haben wir einfach mal den Blick noch stärker auf die Heimat verengt. Dahinter steckte die Frage: Gibt es eigentlich echte regionale Spezialitäten aus unserem direkten Umfeld?
Die Antwort war tatsächlich überraschend. Ja, es gibt sie. Wenige zwar, aber immerhin. Und so haben wir zum ersten Mal als Motto nur eine Stadt: Dortmund.
Doch ein Wermutstropfen bleibt: irgendwie haben wir es nicht geschafft, die Gerichte oder die Deko in die für Dortmund so typischen Farben – schwarz und gelb – zu gestalten. Alles kann man halt nicht schaffen.
Eines der Rezepte stand schon einmal in der engeren Auswahl zum Motto Westfalen, hat es dann aber nicht in die Auswahl geschafft. Um so besser, dass es jetzt noch einmal eine Gelegenheit gab, dieses Rezept auszuprobieren. Ehrlich gesagt, wäre uns sonst ein Highlight entgangen. Der erste Gang ist eine Kleinigkeit geworden, die es wohl nur in Dortmund geben soll. Aber selbst, wenn es das auch irgendwo anders gibt, Dortmund war bestimmt der Ausgangspunkt. Bestimmt! Und da es beim Kochen Sommer war, gab es zum Nachtisch selbstgemachtes Vanilleeis. Einfach. Lecker.
Dafür gab es ein Bier, das immer noch nur in kleiner Serie nur in Dortmund gebraut und gekauft wurde. Wir hatten zum Probieren diverse Sorten an einem speziellen Kiosk am Wall eingekauft. Sehr lecker und ein echter Dortmunder Tropfen.
1. Gang: Salzkuchen mit Mett
Einem Zeitungsbericht zufolge soll das Brötchen mit Kümmel und Salz eine echte Erfindung aus Dortmund sein. Man kann wohl die Rezeptur bei einem Dortmunder Bäcker bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Zum Glück fand sich in einem Forum bei Chefkoch ein Rezept für die Salzkuchen aus dem Jahr 2009. Die Menge reicht mal locker für 4 Personen. Bei uns wurde es allerdings knapp, da wir guten Hunger hatten und die Kombi mit Mett und Zwiebeln zum Bier einfach göttlich ist.
Zumindest wenn man aus der Nähe von Dortmund kommt…
Zutaten
500 g Mehl | Type 405 oder 550 |
25 g | Hefe |
10 g | Zucker |
125 ml | Milch |
125 ml | Wasser |
20 g | Salz |
3-4 EL | Milch |
2 EL | grobes Salz |
2-3 EL | Kümmel |
200 g | Mett |
Salz | |
Pfeffer | |
1 | Zwiebel |
Zubereitung
- Die Milch etwas erwärmen und mit dem Wasser auf eine handwarme Temperatur bringen
- Die Hefe und den Zucker darin auflösen
- Mehl und Salz vermischen und darin eine Mulde drücken
- Das Hefegemisch in die Mulde geben und gut durchkneten
- Bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten gehen lassen
- Erneut durchkneten und auf einer gemehlten Fläche eine ca. 5-6 cm dicke Rolle formen
- Von der Rolle daumendicke Scheiben abschneiden
- Die Scheiben so formen, dass in der Mitte eine deutliche Vertiefung entsteht und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech weitere 30 Minuten gehen lassen
- Mit Milch bepinseln und mit Salz sowie Kümmel bestreuen
- Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad Ober- und Unterhitze oder 200 Grad Umluft ca. 20-25 Minuten hellbraun backen
- Das Mett mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken
- Die Zwiebel klein würfeln
- Aus Mett und Zwiebeln einen Belag für die gehälfteten Salzkuchen herstellen
- Genießen!
2. Gang: Pfefferpotthast
Wie konnten wir nur vor ein paar Jahren am Pfefferpotthast vorbeigehen als wir Westfalen zum Thema hatten? Das Gericht wird den Westfalen allgemein zugeschrieben, man kann aber mit Fug und Recht behaupten, dass das Zentrum dieses Gerichts in Dormund liegt. Wir haben uns dieser Meinung einfach mal angeschlossen und die Gelegenheit genutzt, dieses „westfälische Gulasch“ unter dem Motto Dortmund endlich genießen zu können.
Wir wurden jedenfalls nicht enttäuscht. Wir können aber nicht mehr wirklich nachvollziehen, woher wir die ursprüngliche Rezeptidee haben.
Zutaten
800 g | Rindfleisch |
800 g | Zwiebeln |
4 EL | Öl |
etwas | Pfeffer |
etwas | Salz |
0,5 TL | Pfefferkörner schwarz |
0,5 TL | Pfefferkörner weiß |
0,5 TL | Pfefferkörner rosa |
4 | Lorbeerblätter |
5 | Gewürznelken |
8 | Pimentkörner |
500 ml | Fleischbrühe |
1/2 | Zitrone |
1 Esslöffel | Kapern |
3 Esslöffel | Semmelbrösel |
1 kl. Bund | Petersilie |
500 g | Kartoffeln |
Zubereitung
- Die Kartoffeln schälen und zum Garen in Stücke zerteilen
- Das Fleisch in mundgerechte 2-3 cm große Stücke schneiden
- Die Zwiebeln so schneiden, dass etwa gleichgroße Stücke wie beim Fleisch entstehen.
- Die Lorbeerblätter zerbröseln und mit den anderen Gewürzen in ein Stoffsäckchen oder Teefilter binden.
- Die Zitronenschale abreiben und die Hälfte davon zum Garnieren aufbewahren
- Die Zitrone auspressen und den Saft beiseite stellen
- Etwas vom Öl in einer großen Pfanne stark erhitzen und das Fleisch darin rundum anbraten, am besten in zwei Portionen
- Das Fleisch in einen angewärmten großen Topf umfüllen
- In der leer gewordenen Pfanne die Zwiebeln anbraten und zum Fleisch geben
- Mit Pfeffer und Salz würzen
- Die Fleischbrühe zum Fleisch hinzugeben und die Gewürze darunter schieben
- Einen Deckel aufsetzen und den Potthast bei milder Hitze etwa 90 Minuten schmoren lassen.
- Nach etwa der Hälfte der Zeit die Kartoffeln in Salzwasser gar kochen
- Nach den 90 Minuten den Beutel mit den Gewürzen zwischen zwei Löffeln gut ausdrücken und entfernen.
- Die Kapern, die eine Hälfte der Zitronenschale, sowie 1 Esslöffel des Zitronensafts zufügen
- Die Semmelbrösel einrühren und das Ganze noch einmal aufkochen lassen
- Dann die Hitze reduzieren und offen noch 5 Minuten köcheln lassen.
- Den Pfefferpotthast mit Pfeffer aus der Mühle abschmecken
- Die Petersilie hacken
- Die Kartoffeln und den Pfefferpotthast mit der Petersilie und ein wenig der Zitronenschale bestreut servieren
3. Gang: Vanille-Kokos-Eis
Eigentlich hatten wir ja schon einmal selbstgemachtes Eis. Aber wer hat denn gesagt, dass man im Sommer nicht noch einmal Eis zum Nachtisch essen kann. Dieses Mal haben wir ein ganz einfaches Eis gezaubert: ein Vanilleeis mit Kokoszugabe.
Das Grundrezept ist einem Eis der Seite eisrezepte.net entnommen. Wir haben es noch mal etwas vereinfacht und – wenn das überhaupt geht – schlanker gemacht. Zugegeben, für dieses Rezept benötigt man eine Eismaschine. Die kann man aber ohnehin nur jedem empfehlen, der gerne gutes Eis isst.
Zutaten
1 | Vanilleschote |
330 ml | Sahne |
200 ml | Kokosmilch |
80 g | Zucker |
1 | Ei |
Zubereitung
- Die Sahne in einen Topf geben
- Die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark mit einem Messer herauskratzen und zusammen mit der ausgekratzten Schote zur Sahne geben
- Den Zucker auch zur Sahne geben und ganz vorsichtig erhitzen bis es kurz kocht
- Das Gemisch vom Herd nehmen und die Kokosmilch hinzugeben
- Das Gemisch im Wasserbad möglichst weit herunterkühlen. Am besten ist es, wenn das Gemisch danach auch noch im Kühlschrank weiter heruntergekühlt wird
- Die Vanilleschote aus der Masse entfernen
- Das Eigelb vom Eiweiß trennen und das Eigelb unter das Gemisch rühren
- Die Masse dann in den Behälter der Eismaschine geben und nach Anleitung ein Eis daraus herstellen