Nachdem wir nun schon viele Regionen, Orte und Städte in Europa kulinarisch besucht haben, mussten wir uns einer neuen Herausforderung stellen. Wir haben zwischendurch ja schon den einen oder anderen Phantasieort bereist und haben muntere Crossovers von Orten oder Ländern hinbekommen, dieses Mal aber haben wir uns in die vierte Dimension begeben. Beim Aufräumen sind einem von uns seine eigenen Rezepte aus den späten achtziger und frühen neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts in die Finger gefallen. Eine mehrjährige vegetarische Phase hatte von unserem Mitkoch Besitz ergriffen und verlangte besondere Kreativität. Damals war die vegetarisch Küche lange nicht so populär wie es heute in Zeiten von Klimawandel und grünem Veggieday selbst die vegane Küche ist. Kochbücher gab es zwar, aber nicht allzu viele und außerdem waren die ja auch obendrein noch teuer!
Ein Fall für die Howicookers! Aus den Rezepten wurden drei ausgewählt und die Zeitreise in vegetarische Genüsse konnte im neuen Jahr beginnen.
Also wurden Rezepte selbst entworfen, ausprobiert und verfeinert. Im Lauf der Zeit sammelten sich über 30 Rezepte an, die aufgeschrieben und ausgedruckt bis in die aktuelle Zeit erhalten blieben.
Erstaunlicherweise hat die Auswahl allen geschmeckt und vor allem der Hauptgang ist ein absolut schmackhaftes Alltagsgericht, dem man den Fleischverzicht nicht wirklich anmerkt.
Sellerie-Möhren-Gemüse mit Käsebratlingen
Die Zubereitung ist wirklich einfach und geht schnell. Das einzige Problem könnte der Weizenschrot darstellen. Den bekommt man im Bioladen oder aber man zerkleinert Weizenkörner in einer Küchenmaschine. Wenn alle Stricke reißen, kann man auch kernige Haferflocken oder Weizenflocken aus der Müsli-Abteilung eines Supermarktes nehmen.
Zutaten
Für die Bratlinge
1 | kleine Zwiebel |
50 g | geschroteter Weizen |
100 g | geriebenen Käse (Gouda, Pikantje, o.ä.) |
1 | Knoblauchzehe |
100 g | Magerquark |
1 TL | Kräutersalz |
1/2 TL | Paprikapulver |
100 g | Haferflocken |
150 ml | Wasser |
Für das Gemüse
100 ml | Öl |
500 g | Sellerie |
2 | große Möhren |
1 | Zwiebel |
1/2 | Teelöffel Salz |
1 TL | Estragon |
etwas | Muskat |
ein Bund | Petersilie |
etwas | Öl |
Zubereitung
- Für die Käsebratlinge die kleine Zwiebel in (wirklich) kleine Würfel schneiden
- Den Knoblauch im Kräutersalz zerdrücken
- Den Käse reiben, wenn er nicht schon gerieben gekauft wurde
- Die Zwiebel, den Knoblauch, die Haferflocken, den Quark, den Weizen, den Käse und den Paprika zusammen mit dem Wasser vermischen und zu einem dicken, klebrigen Teig anrühren.#
- Den Teig dann mindestens eine halbe Stunde ruhen und quellen lassen
- Danach aus dem Teig mit bemehlten Händen kleine Kugeln formen und diese zu ca. 1 cm dicken Fladen plattdrücken
- Die Fladen in einer schweren Pfanne von beiden Seiten goldbraun backen.
- Die Fladen erst in das Öl geben, wenn es heiß genug ist; dann backen die Fladen nicht so leicht an.
- Die Fladen aus der Pfanne auf Küchenkrepp legen und bis zum Servieren warm halten
- Für das Gemüse die Zwiebel ebenfalls würfeln und in etwas Öl andünsten
- Die Möhren der Länge nach vierteln und anschließend in feine Scheiben schneiden (oder raspeln…)
- Die Sellerie raspeln – wohl dem, der eine Küchenmaschine zur Hand hat
- Möhren und Sellerie zu der Zwiebel geben und weitere 3 min andünsten
- Salzen und ca. 20 min auf kleiner Flamme garen
- Estragon und Muskat hinzugeben und möglichst mit frischgehackter Petersilie garnieren
- Zusammen mit den Käsebratlingen servieren
Dampfnudeln
Dieses Rezept ist bestimmt einer Vorlage entsprungen. Es wurde aber Richtung Vollwertkost getrimmt und auf unsere Belange hin angepasst. Vor allem die Mengen wurden reduziert. Und trotzdem ist für einen reinen Nachtisch immer noch viel.
Bei einer geringeren Anzahl werden die Dampfnudeln zu groß beim Dämpfen.
Die angegebenen Mengen reichen für mindestens 3 Personen aus. Aus dem Teig sollten mindestens 6 Dampfnudeln hergestellt werden.
Zutaten
Für den Teig
250 g | frisch gemahlenes Weizenmehl |
2 | Eier |
25 g | Zucker oder Honig |
40 ml | Milch |
20 g | Hefe |
1 Prise | Salz |
50 g | Apfelkraut |
Zum Dämpfen
500 ml | Milch |
10 g | Zucker |
10 g | Butter |
Für die Sauce
1 Päckchen | Vanillepudding |
1 L | Milch |
40 g | Zucker |
Zubereitung
- Das Mehl, den Zucker, die Eier und das Salz in einen Rührtopf geben
- Die Hefe in der warmen Milch auflösen und zu den anderen Zutaten geben
- Mit einem Rührgerät und den Knethaken oder von Hand so lange zu einem festen Teig kneten, bis sich der Teig vom Topf löst
- Den Teig an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen
- In der Zwischenzeit kann nach den Anweisungen auf der Puddingpackung aus den angegebenen Zutaten die Vanillesauce zubereitet werden
- Den Teig in mindestens 6 gleichgroße Stücke aufteilen und in dünne(!) Scheiben drücken
- In die Mitte jeweils einen guten Teelöffel Apfelkraut geben und die Ränder darüber zusammenfalten und -drücken, so dass Kugeln entstehen
- Die Kugeln auf ein Blech setzen und eine weitere viertel bis halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen
- Die Milch, den Zucker und die Butter in einem großen Kochtopf zum Kochen bringen und wieder etwas herunterregeln
- Die Dampfnudeln vom Blech nehmen, in die kochende Milch geben und darin ca. 10 min dämpfen
- In der Vanillesauce servieren